NURBSTER II (2004)
Text: Marjan Colletti, 2012. Übersetzungaus dem Englischen: Armin Blasbichler.
Published in: Turris Babel 89, 03/2012, Bolzano-Bozen, Italy.
Design: marcosandmarjan (Marjan Colletti, Marcos Cruz) Mitarbeiter: Nat Keast, Samuel White, Mark Andrews
Herstellung: Zone Creations UK
Die NURBSTERs (NURBS [ungleichmäßige rationale B-Splines] Monster) gehören zu einer Reihe von 1:1-Prototypen, welche zunächst für Ausstellungen und Installationen konzipiert wurden, jedoch mit dem Potenzial, sich in verschiedene Typologien von Innen- und Stadtmobiliar weiter zu entwickeln, und bis hin zur Gestaltung von Behausungen und öffentlichen Räumen erweitert werden kann.
Das Design und die Fertigung sind vollständig computergesteuert, verwenden file-to-factory (Datei-zu-Werk) Design-Methoden und CAD/CAM (Computer Aided Design und Computer Aided Manufacturing) -Technologien, d.h. Laserschneiden, Wasserstrahlen, CNC (Computer numerisch gesteuerte) Fräsen, Thermoformen usw. Diese, seit geraumer Zeit in der Industrie (z.B. Schiffsbau) etablierten Produktionstechnologien expandieren stark in die sich schnell verändernden Disziplin der Architektur – nicht zuletzt aufgrund ihrer immer breiter werdenden Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit. Heutzutage verändern diese Technologien eindringlich die Art und Weise wie Architektur gedacht, konstruiert oder produziert wird. File-to-factory Prozesse erlauben optimierte und einzigartige geometrische und formale Vielfalt zu branchenüblichen oder sogar geringeren Kosten.
Moderne 2D und 3D CAD Software-Pakete machen es möglich, komplexe 3D-Geometrien vollständig zu verstehen, zu testen und zu simulieren, wo es im Gegensatz dazu bei einer analogen Herangehensweise an Experimentiergrad und Strenge mangeln würde. Dieser file-to-factory Ansatz erleichtert das Design von genauen ergonomischen Teilen um kontextuellen, mechanischen und körperlichen Aspekten gerecht zu werden und berücksichtigt gleichzeitig strukturelle Stabilität, tektonischen Präsenz, sowie Modularität und die Möglichkeit zur Massenproduktion. Das Design wird abgeschlossen unter der Berücksichtigung der eingesetzten Materialeigenschaften (Dicke, Elastizität, Größe), des zu erwartenden Herstellungprozesses (2D-Schneiden, 3D-Fräsen, Tiefziehen, Rapid Prototyping usw.) und den Einschränkungen der jeweiligen Maschine (Präzision, Bettgröße). Die Datei wird in der Folge ohne Zeitverzögerung und Sprachbarrieren an den Hersteller gesendet (je nach Projektstandort und Produktionskosten können die Daten an einen lokalen oder weiter entfernten Herstellungsbetrieb gesendet werden) ohne die Notwendigkeit für weitere Zeichnungen und Ausdrucke – so werden Zeit und Ressourcen gespart. Alle Einzelteile sind aus Standardformaten von MDF-, Sperrholz- oder Metallplatten von CAD-gesteuerten Maschinen ausgeschnitten. Die resultierenden Reihen von geschichteten und gekerbten Teilen werden dann zusammengesetzt (ohne die Notwendigkeit irgendwelcher besonderen Fähigkeiten), um ein komplexes geometrisches Volumen zu erzeugen, welches in der Lage ist programmatische, strukturelle und ergonomische Anforderungen in sich zu vereinen. Der endgültige Aufbau mit seinem stark ornamentalen Charakter drückt freimütig Exzentrizitäten aus, jedoch innerhalb der Präzision und der Materialeffizienz zeitgemäßer CAD-basierter Gestaltungsprozesse. In einigen Fällen reagiert das Design auch auf Aspekte der Nachhaltigkeit. Durch die Optimierung der Ausformung der positiven Ausschnitte der Platten können die negativen Ausschnitte als ornamentale Trennschirme wieder verwendet werden. Neben der stark technologisch geprägten Herangehensweise, fordern die NURBSTERs die Dichotomie von Stil/Struktur innerhalb des digitalen Diskurses heraus. Vor allem durch die Untersuchung einer möglichen Neuinterpretation der traditionellen chinesischen Holzverbindungstechnik, die sich durch schnelle Zusammensetzung und Zerlegung auszeichnet. Gleichzeitig vermitteln sie systematisch gesammelte praktische Erfahrungen und Kenntnisse, die durch die Herstellungprozesse gewonnen werden.
Das Design und die Fertigung sind vollständig computergesteuert, verwenden file-to-factory (Datei-zu-Werk) Design-Methoden und CAD/CAM (Computer Aided Design und Computer Aided Manufacturing) -Technologien, d.h. Laserschneiden, Wasserstrahlen, CNC (Computer numerisch gesteuerte) Fräsen, Thermoformen usw. Diese, seit geraumer Zeit in der Industrie (z.B. Schiffsbau) etablierten Produktionstechnologien expandieren stark in die sich schnell verändernden Disziplin der Architektur – nicht zuletzt aufgrund ihrer immer breiter werdenden Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit. Heutzutage verändern diese Technologien eindringlich die Art und Weise wie Architektur gedacht, konstruiert oder produziert wird. File-to-factory Prozesse erlauben optimierte und einzigartige geometrische und formale Vielfalt zu branchenüblichen oder sogar geringeren Kosten.
Moderne 2D und 3D CAD Software-Pakete machen es möglich, komplexe 3D-Geometrien vollständig zu verstehen, zu testen und zu simulieren, wo es im Gegensatz dazu bei einer analogen Herangehensweise an Experimentiergrad und Strenge mangeln würde. Dieser file-to-factory Ansatz erleichtert das Design von genauen ergonomischen Teilen um kontextuellen, mechanischen und körperlichen Aspekten gerecht zu werden und berücksichtigt gleichzeitig strukturelle Stabilität, tektonischen Präsenz, sowie Modularität und die Möglichkeit zur Massenproduktion. Das Design wird abgeschlossen unter der Berücksichtigung der eingesetzten Materialeigenschaften (Dicke, Elastizität, Größe), des zu erwartenden Herstellungprozesses (2D-Schneiden, 3D-Fräsen, Tiefziehen, Rapid Prototyping usw.) und den Einschränkungen der jeweiligen Maschine (Präzision, Bettgröße). Die Datei wird in der Folge ohne Zeitverzögerung und Sprachbarrieren an den Hersteller gesendet (je nach Projektstandort und Produktionskosten können die Daten an einen lokalen oder weiter entfernten Herstellungsbetrieb gesendet werden) ohne die Notwendigkeit für weitere Zeichnungen und Ausdrucke – so werden Zeit und Ressourcen gespart. Alle Einzelteile sind aus Standardformaten von MDF-, Sperrholz- oder Metallplatten von CAD-gesteuerten Maschinen ausgeschnitten. Die resultierenden Reihen von geschichteten und gekerbten Teilen werden dann zusammengesetzt (ohne die Notwendigkeit irgendwelcher besonderen Fähigkeiten), um ein komplexes geometrisches Volumen zu erzeugen, welches in der Lage ist programmatische, strukturelle und ergonomische Anforderungen in sich zu vereinen. Der endgültige Aufbau mit seinem stark ornamentalen Charakter drückt freimütig Exzentrizitäten aus, jedoch innerhalb der Präzision und der Materialeffizienz zeitgemäßer CAD-basierter Gestaltungsprozesse. In einigen Fällen reagiert das Design auch auf Aspekte der Nachhaltigkeit. Durch die Optimierung der Ausformung der positiven Ausschnitte der Platten können die negativen Ausschnitte als ornamentale Trennschirme wieder verwendet werden. Neben der stark technologisch geprägten Herangehensweise, fordern die NURBSTERs die Dichotomie von Stil/Struktur innerhalb des digitalen Diskurses heraus. Vor allem durch die Untersuchung einer möglichen Neuinterpretation der traditionellen chinesischen Holzverbindungstechnik, die sich durch schnelle Zusammensetzung und Zerlegung auszeichnet. Gleichzeitig vermitteln sie systematisch gesammelte praktische Erfahrungen und Kenntnisse, die durch die Herstellungprozesse gewonnen werden.
Der NURBSTER II wurde als Präsentationstisch für marcosandmarjan Modelle und Objekte im Rahmen der Metaflux Ausstellung in der portugiesischen Sektion der Corderie dell'Arsenale während der Architekturbiennale in Venedig 2004 entworfen. Der NURBSTER II wurde auch in der Cordoaria Nacional in Lissabon, der Fundação Tomie Ohtake, São Paulo, dem ICP Hamburg, im Architekturpavillon Braunschweig, Testbed 1 und den Great Western Studios in London ausgestellt.
Marjan Colletti ist Mitbegründer des Architektur-Ateliers marcosandmarjan in London, Universitätsprofessor am Institut für Experimentelle Architektur an der Universität Innsbruck und Senior Lecturer an der Bartlett School of Architecture UCL London. Nähere Informationen: marjan-colletti.blogspot.com
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